Oft sind nicht die größten Tiere die gefährlichsten sondern die kleinsten! Ein Beispiel dafür in unseren Breitengraden sind Zecken.
Zecken können unterschiedlichste Krankheiten übertragen, von denen die Lyme Borelliose mit dem Bakterium Borrelia Burgdorferi die häufigste und schädlichste ist, da man sich im Gegensatz zur FSME (Frühsommer Meningoenzephalitis) NICHT dagegen impfen lassen kann.
Die Lyme Borreliose ist eine fiese Krankheit, weil sie entweder kurz nach dem Zeckenstich ausbrechen kann oder erst Jahre später, wenn man den Zeckenstich vergessen hat. Manchmal bemerkt man nicht einmal, dass man gebissen wurde, weil die Zecke unbewusst abgekratzt wird.
Die Symptome der Lyme Borreliose können alles oder nichts sein: Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Fieber, Muskelschmerzen, Magen-/Darmschmerzen, geschwollene Lymphknoten und nur in 80% der Infektionen die eindeutig auf Lyme Borreliose zurück zuführende Wanderröte „Erythema Migrans“, eine kreisförmige Errötung der Haut – anfangs um die Einstichstelle und später über die Haut wandernd. Ich kenne selbst Menschen, die Sprachprobleme bekamen, als hätten sie eine sehr schwere Zunge. Die kanadische Sängerin Avril Lavigne litt erheblich an Borreliose, die sogar Todesangst verursachte (siehe link).
Wenn die Lyme Borreliose nicht sofort behandelt wird, breitet sich das Bakterium in jeder Ecke des Körpers aus und es ist sehr schwierig, es komplett wieder loszuwerden. Aus diesem Grund ist Prävention, d.h. Vermeidung von Zeckenstichen am Wichtigsten!
Schritt 1: Zeckenbefall Vermeidung
Trage lange Kleidung und suche nach dem Aufenthalt in hohem Gras oder im Wald die Kleidung und Deinen Körper nach Zecken ab. Ein Zeckenspray kann auch helfen, die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, meiner Erfahrung nach helfen Sie aber wenig oder stinken zum Himmel.
Auch die größte Vorsicht kann nicht verhindern, dass Du von einer Zecke gebissen wird. Was tun, wenn die Zecke zugeschlagen hat?
Es gibt sehr viele Empfehlungen. Nach über 20 Zeckenstichen, darunter 2 mit Borreliose, habe ich die besten Empfehlungen herausgearbeitet, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und meiner eigenen Erfahrung:
Schritt 2: Du musst die Zecke mit dem richtigen Werkzeug entfernen.
Häufig findet man diese Kunstoff Zeckenzange:

Diese Zange ist absolut NICHT empfehlenswert, da die Spitze abgeflacht ist und die Zecke zusammenquetscht und damit alle Säfte aus der Zecke in die Einstichstelle drückt – KEINE gute Wahl!
Auch Zeckenkarten werden häufig empfohlen, ich bin damit nie richtig klar gekommen, weil die Zecken immer wieder aus der Schlaufe herausrutschen.
Die beste Wahl ist eine spezielle Zeckenzange (*), die es Dir erlaubt UNTER dem Körper der Zecke anzufassen und die Zecke ohne zu drehen nach oben herauszuziehen.

Schritt 3: Schicke jede Zecke ein zum PCR Test auf Borrelien
Zuerst, solltest Du Dir die Frage stellen: wie lange saugte die Zecke an Deinem Körper? Es gibt wissenschaftliche Beweise, dass Borreliose Bakterien erst 6 Stunden nach dem Biss in den menschlichen Körper transferiert werden. Wenn sie also weniger als 6 Stunden saugte, mach die Zecke mit einem Feuerzeug unschädlich oder zerschneide sie in mehrere Teile mit einem Messer. Zecken sind sehr zäh und lassen sich kaum zerdrücken.
Falls die Zecke länger als 6 Stunden an dem Körper saugte, sammle die Zecke ein und steck sie in einen Gefrierbeutel. Verschließe den Beutel an der offenen Seite mit Tesafilm, ansonsten wird Dir die Zecke entwischen. Mir ist das anfangs mehrfach passiert. Sende die Zecke an ein Labor, das PCR Tests für Lyme Borreliose anbietet. Ich nutze das Labor Böse. Das Antragsformular findest Du hier.
Dann hoffe darauf, dass der Test negativ ist, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass Du an Borreliose erkranken wirst.
Bekommst Du einen positiven Befund, dann starte mit Schritt 4.
Schritt 4: Präventive Antibiotika Therapie
Dieser Schritt muss selbstverständlich von einem professionellen Arzt entschieden werden. Meiner Erfahrung nach sind viele Ärzte aber mit den Details der Krankheit nicht vertraut und empfehlen nichts zu tun, außer man entdeckt die Wanderröte, die nur in 80% der Fälle auftritt. Erst die Schilderung der Zusammenhänge oben, bringt sie zu der Erkenntnis, dass eine präventive Antibiotika Therapie hier angebracht ist. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Mehrfach habe ich diesen Weg bei Ärzten vorgeschlagen, mit einem Antibiotikum wie Doxycycline präventiv gegen die Borreliose vorzugehen und nach einer Rückversicherung des Arztes mit Borreliose Experten und Literatur, stimmten die Ärzte IMMER zu, dass dies der beste Behandlungsweg ist.
Schlag es Deinem Arzt vor und prüfe was er sagt?
Ich wünsche Dir ein zeckenfreies und vor allem Borreliose-freies Leben!
Hast Du Fragen oder Vorschläge, wie man noch besser vorgehen sollte, um eine Borreliose Infektion zu vermeiden oder zu behandeln? Dann schreib es gleich hier unten in die Kommentare.